5 Hektar Wiesenflächen Renaturierung 

in der Gartenkolonie Am Schildstein e.V. 

 

Über die ganze Breite der größten Gartenkolonie Lüneburgs zieht sich ein  

Wiesenstreifen. Es sind sechs Wiesen, die bis zum Beginn des Grassworks Projekts  

im Herbst 2019 nichts als Rasenflächen waren.  

 

Entstanden sind die Wiesen in den 1980er Jahren über einer natürlichen Schlucht. Über Jahre hatten die Gartenpächter dort illegaler Weise Sperrmüll entsorgt. Dann entschied die Stadt Lüneburg, Lüneburger Abrissschutt einzubringen. Möglicherweise waren es die Steine historischer Altbauten, die dem Neubau des C&A-Kaufhauses und einem angrenzenden Parkhaus zwischen Bäckerstraße und der Straße Am Berge weichen mussten. Darüber wurde dann ein Lehm-Sand-Gemisch aufgebracht, das seinerseits beim Bau der Bundesstraße 4/209 anfiel. Darauf kam Rasen.  

 

Im Herbst 2019 begann eine Biodiversitstätsgruppe der Gartenkolonie, die Schlucht-Wiesen-Gruppe, an einer der sechs Wiesen die oberste Bodenschicht auszutauschen und eine Mischung regionalen Saatguts auszusäen. An einer zweiten Wiese, die von Wildschweinen heimgesucht wurde, hat die Gruppe im Frühjar 2020 Regiosaatgut ausgeäst an den offenen Stellen. Die weiteren Wiesen werden durch unterschiedliche Mahdregime und Entfernung des Heus sukzessive renaturiert. Erste Vegetationserhebungen und Proben des Bodenkohlenstoffs sind schon gemacht worden. Daraus entwickelte sich über das Jahr 2020 auf der ersten Wiese eine Vielfalt an Pflanzen, die die Wiese zum Blühen brachten. Auch die zahlreichen Wildbienen, Honigbienen und andere Bestäuber, die in der Kolonie zuhause sind, fanden dort Nahrung und legten einen summenden Klangteppich über den Blühstreifen.  

 

Freiwillige aus der Kolonie bringen ihre pflichtgemäße Gemeinschaftsarbeit ein, wie sie in allen Kolonien aufgrund des Kleingartengesetz geleistet werden muss, um den öffentlichen Grünraum, den Gartenkolonien darstellen, zu pflegen. Die Teilnehmer*innen der Schlucht-Wiesen-Gruppe haben dabei auch über die Pflichtstunden hinaus Arbeit investiert, um das Projekt voranzubringen 

 

Wir vom Vorstand des Vereins unterstützen das Projekt, indem wir Stunden aus der Gemeinschaftsarbeit auf dieses Projekt lenken. Darüber entstand ein inspirierender Austausch über Renaturierungsmöglichkeiten, die auch an anderen Stellen der Kolonie und in den Pachtgärten realisiert werden konnten und weiter können. Es ist uns ein Anliegen zur Biodiversität in unserer Gartenkolonie beizutragen und wir sind sehr froh mit Ihnen, Professorin Temperton, über eine so fachkundige Partnerin zu verfügen.  

 

Der Vorstand

Joachim Dehmel     Regine Reinhardt      Mirko Lekat